Aufnahme für Kinder bis max. 18 Monate : 1 freier Platz ab Oktober 2023

Pädagogisches Konzept

Eingewöhnung und Aufbau einer Bindungsbeziehung

Der Übergang für ein Kind in die Tagespflegebetreuung ist eine große Herausforderung und bedarf viel Einfühlungsvermögen. Das Kind lernt seine neue Umgebung und eine noch fremde Person kennen, zu der es eine Bindungsbeziehung aufbauen soll. Um diesen Übergang zu erleichtern und Problemen vorzubeugen, gibt es die Eingewöhnungsphase. Der begleitende Elternteil spielt hier eine sehr wichtige Rolle, denn nur er gibt dem Kind die Sicherheit , die es benötigt, um auf andere zuzugehen und eine neue Bindung zuzulassen.


Die Dauer der Eingewöhnung richtet sich nach dem Kind. Erfahrungsgemäß beträgt sie 2-4 Wochen. Orientierend am "Berliner Modell" lässt sich Eingewöhnung grob in 3 Phasen einteilen:


  1. Kennenlernphase:  Diese dauert in der Regel 1-4 Tage. Das Elternteil bleibt gemeinsam mit dem Kind bei der Tagesmutter. Alle kindbezogenen Aufgaben wie Wickeln oder füttern und auch das trösten übernehmen die Eltern. Die Eltern ermuntern das Kind, den Raum selbstständig zu erkunden.  Wobei es aber jederzeit Blickkontakt zur Mutter / Vater aufnehmen kann oder bei Verunsicherung Zuwendungen erhalten kann. Ich werde in dieser Phase eine Beobachterrolle einnehmen und dabei versuchen die Vorlieben, Reaktionen und Bedeutung von Äußerungen beim Kind zu erkennen. Ich biete dem Kind immer wieder unaufdringlich Kontakt an durch Blickkontakt, direkte Ansprache (wenn es bei den Eltern in der Nähe ist), Spielangebote oder der direkten Ansprache im freien Spiel. Das Kind gibt mir dabei automatisch klare Signale auf die ich direkt reagiere und mich gegebenenfalls auch wieder zurückziehe. Das Tempo gibt dabei ganz klar das Kind an.
  2. Stabiliesierungsphase: Diese beginnt sobald sich ihr Kind auf mich einlassen kann und umfasst meist den 4.-6. Tag der Eingewöhnung. Mutter/Vater nehmen sich nun deutlich zurück. Nach Absprache wird ein kleines und kurzes(!) Abschiedsritual eingeführt, wenn die Eltern den Raum verlassen. Diese ersten Trennungsversuche sollten nicht länger als 5 - 15 Minuten sein. Nimmt das Kind die Trennung gut auf, wird der Zeitraum nach und nach ausgedehnt. Ist das Kind während der Trennungsversuche entspannt, übernehme ich nun immer mehr die Versorgung des Kindes. 
  3. SchlussphaseNach etwa einer Woche beginnt die Schlussphase. Jetzt werde ich mit den Eltern größere Trennungsphasen verabreden. Wichtig dabei bleibt, das die Eltern weiterhin jederzeit erreichbar sind und in max. 15 - 20 Minuten wieder da sein können. Zudem ist es wichtig, dass die Kinder verlässlich zum abgesprochen Zeitpunkt abgeholt werden. Da ich eventuell die Zeitspanne bis zur Abholung  spielerisch in das Beschäftigungsangebot einbaue und  entsprechnede Ankündigungen macht (z.B. "Schau, nun sind es nur noch wenige Minuten, bis die Mama wieder da ist"). Ich übernehme nun die Rolle der Bindungsperson während der Trennung vollständig und reagiert entsprechend sofort auf Äußerungen und Körpersprache des Kindes. 

Zeigt das Kind in einer der oben genannten Phasen Schwierigkeiten, werde ich eventuell für ein paar Tage in die vorhergehende Phase zurückspringen oder die aktuelle Phase um einige Tage ausdehnen. Es ist daher wichtig, ausreichend Zeit vom Eingewöhnungsbeginn bis zu einem ggf. fest terminierten Arbeitsstart einzuplanen (ca. 4 Wochen sind hierfür erfahrungsgemäß ausreichend). Urlaube sollten nicht innerhalb der ersten 8 - 12 Wochen nach Betreuungsstart geplant werden, da aufgrund einer ggf. noch nicht vollständig gefestigten Bindungsbeziehung danach eventuell eine erneute Eingewöhnung notwendig sein könnte.

Um Ihren Kind die Eingewöhnung so leicht wie möglich zu machen empfehle ich Dinge, die das Kind zuhause zum kuscheln, beruhigen oder zum schlafen gewohnt ist, mitzubringen. Das können z.B. sein:

  • Kuscheltier / Schmusetuch etc

  • Schnuller

  • Trink / Nuckelflasche

  • ein T-Shirt mit dem Geruch von Mama oder Papas Parfüm

  • ein wichtiges / neues Spielzeug


Den grössten Einfluss auf eine erfolgreiche Eingewöhnen haben jedoch Sie als Eltern. 
Sie müssen von dem Vorhaben, ihr Kind nun in eine Betreuung zu bringen, überzeugt sein und positiv motiviert an die Eingewöhnung ran gehen.  Kinder sind unglaublich sensibel wenn es um ihre Bezugspersonen geht.  Einen ausgeprägten Zweifel an der nun anstehenden neuen Lebensphase spüren sie und nehmen ihn als Belastung mit in die Eingewöhnung. Wird hingegen ein offener, angeregter und positiver Umgang zwischen Ihnen und mir praktiziert signalisiert das dem Kind Sicherheit und Vertrautheit. Denn: Wenn Mama und Papa so gut mit "der Dörte" bekannt sind, muss es hier in ja Ordnung sein!

Bildung und Förderung in der frühkindlichen Phase

Die ersten drei Lebensjahre sind die wichtigste Phase im Leben des Menschen. Doch nur wenn das kleine Kind über alle seine Sinneskanäle : Augen, Ohren, Nase, Mund, Hände und Haut genügend und vor allem sich immer wiederholende Reize aufnehmen kann, können sich in seinem Gehirn Erfahrungs- und Informations Schleifen ausbilden, auf die es dann Zeit seines Lebens zurückgreifen kann. Mittelpunkt meiner Arbeit als Tagesmutter ist das unterstützen und fördern der Sinneskanäle und damit auch das freie und lustbetonte Spiel der Kinder. Dem einzelnen Kind den Freiraum zu belassen, seine jeweiligen Absichten und Möglichkeiten im Rahmen seiner Fähigkeiten zu verwirklichen ist mir daher sehr wichtig.


Die Unterstützung der Entwicklung, der Persönlichkeit, der Fähigkeiten, sowie die Interessen des Kindes ist für mich in meiner Arbeit von großer Bedeutung. Dabei achte ich besonders auf folgende Schwerpunkte


  • Respektvoller und Wertschätzender Umgang mit den Kindern

  • Ich als Tagesmutter habe eine Vorbildfunktion

  • Individuelle Bedürfnisse des Kindes erkennen und gezielt fördern

  • Die Entwicklung von sozialen Kompetenzen des Kindes innerhalb des Gruppe fördern

  • Unterstützung der Entwicklung der sozialen Bindung, wie z.B. Freundschaften

  • Interesse für die Entdeckung der Natur wecken und pflegen

  • Spiel, Spaß und Freude während der Betreuungszeit bei und mit mir als Tagesmutter


Inklusion: jedes Kind mit seinen Eigenheiten, Besonderheiten ist willkommen! Egal welcher Hautfarbe, Herkunft oder ggf. Behinderung, sofern es meine Möglichkeit zulässt.


Partizipation: Kinder werden altersentsprechend an Entscheidungen beteiligt. Partizipation ist schon in früher Kindheit ein wichtiges Thema, die Kinder können schon über kleine Dinge selbst entscheiden, was für die spätere Entwicklung zu einem kompetenten Erwachsenen sehr wichtig ist.


Persönlichkeitsentwicklung und Selbständigkeit

Ein wichtiger Grundsatz lautet bei mir: Jedes Kind hat das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Durch einen liebevollen und respektvollen Umgang möchte ich das Selbstbewusstsein der Kinder aufbauen und stärken. Sie sollen lernen, ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen, ihre Ideen zu äußern und umzusetzen. Ich möchte ihnen in meiner Tagespflege alle Möglichkeiten geben, sich selber zu entdecken. Sie sollen Selbstständigkeit erlernen, indem ich sie darin bestärke “ es selbst zu tun” (z.B. sich selbst anzuziehen oder die Hände zu waschen).